KULTReif - Kultur der Reife

„Wie konnte es soweit kommen?“

Soeben erschien eine Publikation, die die Grundlage einer 2017 geplanten Wanderausstellung bildet und gegen eine Schutzgebühr von 3 € zzgl. Versand bei SIGUS e.V. schon vorher erhältlich ist:
Dresdener GenerationenDialoge
„Wie konnte es soweit kommen?“
Versuch eine Anklage in eine Frage zu wandeln
„Wir sind ja die Letzten, die noch etwas über die Zeit des Nationalsozialismus sagen können. Wie konnte es passieren, dass ein ganzes Volk Hitlers Ideen gefolgt ist, was ja bekanntermaßen in einer Katastrophe endete? Wer heute noch einen Zeitzeugen aus der Hitler-zeit trifft, fragt sich vielleicht: Wie mag das damals gewesen sein? Ist das auch einer, der Juden erschossen hat? Für die nachfolgenden Generationen, aber auch für uns, ist es schwierig zu sehen, dass es zunächst einmal ein ganz normales Leben gab“ sagte ein 1926 Geborener 2015 beim Dresdner GenerationenTisch in der Synagoge. Diese Gedanken leiten die vorliegende Publikation ein. „Wie konnte es soweit kommen?“
Den Alltag vor und während der NS-Zeit in den Berichten von Zeitzeugen nachempfindbar zu machen hilft, besser zu verstehen, wie „ganz normale“ Menschen in ein barbarisches System „gerieten“, dort agierten, alltäglich lebten. Wir Jüngeren können ihnen helfen, diesen Teil ihrer Lebensgeschichte zu bearbeiten – und werden zugleich hoffentlich sensibler für aktuelle Gefährdungen unserer demokratischen Kultur.
Mit dem Dresdner GenerationenTisch einschließlich der hier vorliegenden Publikation wollen wir der angerissenen Situation eine reflektierte historische Dimension zur Seite stellen: Ja, wir können wirklich etwas aus der Geschichte lernen – und daraus Impulse dafür erfahren, heutige Aufgaben mit einem nach wie vor begründeten Optimismus anzugehen. Der Weg ist tatsächlich das Ziel – ein demokratisch verfasstes, sich reflektierendes Gemeinwesen! Auf dem Weg dorthin haben wir keine Rezepte oder gar letzte Antworten. Wir können lediglich einen Dialograhmen dafür schaffen. Die vorliegende Broschüre ermuntert Schüler, Lehrer, Eltern, Großeltern, Nachbarn und Interessierte, die aufgeworfenen Fragen als Teil ihrer Geschichte anzunehmen und im Austausch der Generationen zu stellen.


Herausgeber: KULTReif – Generationen- & SeniorenKultur in Dresden – Verbund von Projekten & Menschen für einen kulturvollen Austausch bei Sigus e. V.
Erscheinungsjahr & -ort: Dresden im November 2016
Umfang & Schutzgebühr: 100 Seiten, 3€
Kontakt: Kontakt

 

Die vorliegende Publikation wird gefördert durch die Landeshauptstadt Dresden, Amt für Kultur und Denkmalschutz sowie Lokales Handlungsprogramm für Demokratie und Toleranz und gegen Extremismus

PS:
In diesem Zusammenhang laden wir schon heute ins Stadtarchiv ein zur feierlichen Übergabe von Erinnerungsbüchern Dresdner Senioren an die Landeshauptstadt unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters
am Mo., 27.03.2017, 18 Uhr
im Stadtarchiv Dresden, Elisabeth-Boer-Straße 1, 01099 Dresden.

BUCH MEINES LEBENS - biographische (Selbst-)Porträts von HeimbewohnerInnen

in dieser von den Cafés abweichenden Form geht es für die HeimbewohnerInnen auch um ein Wachrufen und Dokumentieren eigener Erinnerungen aus dem Lebenslauf und der Zeitgeschichte. Das ist in Einzelgesprächen im Dialog zu erfragen und zu „erheben“ und später in geeigneter Form zu dokumentieren. Dazwischen wurden und werden mit direktem Bezug zu den Lebensabschnitten JahreszeitenCafés durchgeführt, wo die jeweilige biografische Phase in der Gruppe thematisiert wird.
 Der Start erfolgte mit Blick auf Kindheit und Jugend – also dem Lebensangfang - als FrühlingsCafé:

    Das Wunder der Geburt eines Menschen, des Erwachens der Natur, des beständigen Neubeginns in unserem Leben … vielleicht kommen wir erst im Alter wieder dahin, diese Wunder in unseren ansonsten durchgeplanten und –organisierten Lebensläufen und Alltagsverrichtungen zu erkennen, wahrzunehmen und dankbar darauf zurück zu schauen.
    Das achtjährige Mädchen am Klavier, eine kleine Basttelei, einige Erinnerungsfotos aus der Kindheit – vielleicht hilft das alles, sich an das eigenen Kindsein, den hoffnungsvollen Start ins Leben zu erinnern, aus dem eigenen Lebenslauf wieder wach zu rufen und sich dazu in einer kleinen, geselligen Runde auszutauschen.


Das Heimat-Projekt wird finanziell unterstützt durch die Bürger-Stiftung Dresden im Rahmen des WIR FÜR SACHSEN-Programms sowie das Sozialamt und das Amt für Kultur und Denkmalschutz der Landeshauptstadt Dresden (angefragt).

Alle bisherigen "Buch meines Lebens" - Lesungen finden sie hier.
Mehr zur Biographie- und Zeitzeugenarbeit hier.

Kultur des Erzählens - 3. Dresdner GenerationenKulturWerkstatt

12. September bis 12. Oktober 2013

Erinnern – Bewahren - Gestalten. Erzählen als Lebenskunst.  Flyer

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- alle Termine unter Aktuell

Dresdner SeniorenKulturKatalog 2010

Senioren sind in einem viel zu wenig bekannten Maße auch laienkünstlerisch aktiv. Das verdeutlicht der am 6. Mai 2010 der Dresdner Öffentlichkeit übergebene SeniorenKulturKatalog 2010.
Innerhalb der Seniorenwoche Anfang Mai bildete die SeniorenKultur mit einigen Auftritten und Ausstellungen sowie der genannten offiziellen Übergabe des Katalogs einen Themenschwerpunkt; auch in der Altenhilfe gelten Ältere längst nicht mehr nur als Fürsorgeempfänger, sondern werden als eigenständig aktiv und zur Bewältigung ihres Alltags durchaus Befähigte wahrgenommen. Hier erweist sich die „Produktivität“ von Kultur!

Der Katalog wurde von einem ehrenamtlichen Redaktionskollektiv - in einer Altersspanne von 55 bis 80 Lebensjaren - innerhalb eines halben Jahres recherchiert und schließlich zusammen gestellt; im Mittelpunkt stehen 38 Einzelportraits laienkünstlerisch aktiver SeniorInnen(gruppen) in verschiedenen Genres. Zweifellos handelt es sich dabei – in Form und Erstellungsart – um ein Unikat, das es so in vergleichbaren Städten nicht gibt. Es ist ein praktisches Handwerkszeug zur Übersicht über die Szene mit den entsprechenden inhaltlichen Profilen und Kontaktdaten – sowohl für künstlerisch/kulturell interessierte SeniorInnen als auch für Veranstalter. Der Katalog ist auch in Zeiten des Internets ein nahezu ideales „Transportmittel“.

Zur Vorgeschichte und Perspektive:

ZIELgerichtet wurde mit der SeniorenKulturWerkstatt 2008 und der GenerationenKulturMesse 2009 mit insgesamt ca. 1.000 Beteiligten die Bedeutung der Seniorenkultur für intergenerative Beziehungen und Projekte genutzt und die Laienkultur in Dresden als Merkmal einer aktiven Bürgerschaft weiterentwickelt… Die Breite, Vielfalt und Qualität der Dresdner Laienkultur wurde deutlich.
Unter dem im GenerationenCafé 2008 angeregten Arbeitstitel kultREIF können die bisherigen 17 Ausrichter in einem für weitere Mitorganisatoren offenen Netzwerk die begonnene Arbeit fortsetzen; angestrebt wird künftig ein Mix aus stadtteilbezogenen und spezialisierten Veranstaltungsangeboten und einer stadtweiten SeniorenKulturWerkstatt & -Messe im Zweijahresturnus. So wurden gemeinsam mit den städtischen Bibliotheken als Partner 2010 Stadtteil-SeniorenKultur-Tage mit ca. 1.100 Besuchern in 30 Veranstaltungen durchhgeführt.

Veranstaltungsfaltblätter 2008 - 2010:

[ Kultur der Reife - Reife der Kultur? ]
[ Begegnungen - Die Generationen im kulturellen Dialog ]
[ Programm der Stadtteil-SeniorenKultur-Tage (1) ]
[ Programm der Stadtteil-SeniorenKultur-Tage (2) ]

[ Figaro-Beitrag zur SeniorenKultur ]

2011 liegt der Schwerpunkt auf diejenigen Hochbetagten, deren Mobilität stark eingeschränkt ist; dazu werden in 4 Dresdner Altenwohn- und Pflegeheimen durch Aktive in der SeniorenKultur Mitmachangebote für ihre Altersgefähhrten organisiert und so ein Stück Lebensqualität in die Heime gebracht. Unter dem Dach und der Begleitung von SIGUS e. V. ist das alles möglich geworden.

KultReif 2011:   HeimaT 2011 – Heim auf Tour

SeniorenKultur für Senioren in Dresdner Heimen

Wohnen im Heim – das ist nach wie vor eine Lebensform für Hochbetagte. Kosten- und Heimträger konzentrieren sich zunächst auf betriebswirtschaftliche Zielgrößen; die „Pflege im Minutentakt“ steht hierfür als Sinnbild. Da steigt die Gefahr, dass HeimbewohnerInnen vereinsamen, sich in sich zurückziehen und physische und psychische Leiden verstärkt werden. Aber auch in Dresden versuchen Altenhilfeinrichtungen im Rahmen ihrer personellen Ressourcen dem gegen zu steuern – über freiwillige Helfer, eine Anpassung des Tagesablaufes an die Bedürfnisse der NutzerInnen, eine zielgerichtete Mitarbeiterpflege bis hin zu kulturellen Angeboten, die an die Biographie der Älteren anknüpfen können.
SeniorenKultur wird gerade in letzter Zeit als Faktor zur „Humanisierung“ der Heime entdeckt, vermag indess viel mehr ...
Aufbauend auf den Erfahrungen der beiden SeniorenKulturMessen 2008 und 2009 sowie der Stadtteil-SeniorenKultur-Tage 2010 wollen wir 2011 ein mobiles Angebot für diejenigen Älteren in Dresden entwickeln und erproben, die an den bisherigen Kulturangeboten nicht teilhaben konnten, weil sie durch eine Behinderung oder Pflegebedürftigkeit an ihr Heim bzw. ihre Wohnung gebunden sind. Wenn sie zum Beispiel nicht mehr ins Kino gehen können, kann doch das Kino zu Ihnen in die Einrichtungen kommen. Gilt das Gleiche nicht auch für Malen, Singen, Lesen, Schreiben und Erzählen?

In „guten“ Heimen gibt es selbstverständlich derartige Angebote, die - therapeutisch und professionell ausgerichtet - die Alltagskompetenz und Eigenaktivität Hochbetagter stützen wollen. Das wissen wir wohl, möchten aber als Aktivisten in der Dresdner SeniorenKultur selbst einen eigensinnigen Beitrag dazu leisten – SENIOREN FÜR SENIOREN! Das Heim sollte ein Stück neue Heimat werden, die auch dem letzten Lebensabschnitt einen selbst gestaltbaren, würdigen Rahmen zu geben vermag; Heime auf Tour sozusagen zu neuen Offerten für ihre NutzerInnen – HeimaT eben.
Die einzelnen Veranstaltungen finden in einem entspannten, geselligen Rahmen statt, um die Teilnehmenden zu eigenem Aktivsein und auch zum Austausch zu inspirieren; diese Form wollen wir „Café“ in Anlehnung an die bei SIGUS schon seit längerem mit guten Erfahrungen erprobten ErzählCafés nennen./p>

Dabei versuchen wir gemeinsam mit unseren Heimpartnern die folgenden „spartenspezifischen“ Angebote:

KinoCafé:

gemeinsam mit dem Publikum entwickeltes Filmprogramm, wobei ein ausgewählter Film als Diskussionsimpuls von der auswählenden Personen kommentiert (warum möchte ich den Film immer wieder mal sehen? Woran erinnert er mich? Was gibt er mir noch heute? Usw.) werden kann - wo das Gesehene Anreize für das Wachrufen eigener Erinnerungen und Erlebnisse bietet; diese Form ist auch sehr gut für die Öffnung des Heimes in die Nachbarschaft und den Stadtteil geeignet.
Heimpartner:
Cultus-Wohnanlage Bühlau, DRK-Pflegeheim Pieschen
Start-Termin: II. Quartal 2011; Turnus: monatlich

SprechCafé:

gemeinsam mit Aktiven aus Dresdner Senioren-Laienspielgruppen unternehmen interessierte HeimbewohnerInnen Sprech- und Bewegungs-/Kommunikationsübungen und erarbeiten evtl. eine gemeinsame Szene; bei der Übungsanleitung ist die Kooperation mit der Ergotherapie sinnvoll.
Heimpartner:
Clara-Zetkin-Heim, ..…
Start-Termin: 09/2011

JahreszeitenCafé:

(s. auch BUCH MEINES LEBENS) gemeinsam mit SeniorPartnern & evtl. Kindern vom Heinrich-Schütz-Konservatorium wird die momentane Jahreszeit musikalisch, textlich, tanzend, in Bildern thematisiert - auch hier geht es für die HeimbewohnerInnen um Anreize für das Wachrufen eigener Erinnerungen und Erlebnisse, wie roch, schmeckte, klang früher der Frühling etc./welche Bilder sind dazu in mir ...
Heimpartner:
DRK-Pflegeheim Pieschen, Wohnpark Fenske, ..…

Mal- und BilderCafé:

gemeinsam mit SeniorPartnern kann gemalt, gezeichnet oder sonst wie gestaltet werden - hier geht es für die HeimbewohnerInnen um Anreize für die Feinmotorik und das Wahrnehmen.
Heimpartner:
Zetkin-Heim